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Wohl versorgt mit neuen und bewährten Pilkern und Systemen von Henri Blaurock (www.angeldirekt.de) und www.geizangeln.de (Peter Dikof und Jürgen Schröder) brachen wir bei sommerlichem Wetter am Samstag, den 14.04.2007 gen Norden auf. An Bord waren wiederum Matthias, Markus und Alois. Nach einer staufreien knapp neunstündigen Fahrt erreichten wir unser Feriendomizil in Rudkobing auf Langeland gegen 19.00 Uhr und richteten uns erst einmal in dem sehr geräumigen und gut ausgestatteten Haus ein. Der Preis für dieses 6-Personen-Haus betrug übrigens EUR 300,- für die ganze Woche, da kann man nicht meckern. Na ja, ein DVD-Player war nicht vorhanden, so daß wir unsere Abendunterhaltung gleich wieder einpacken konnten. Aber da waren wir wohl doch zu verwöhnt.
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Der nächste Morgen und somit unser erster Angeltag begann traumhaft schön mit strahlendem Sonnenschein bei über 20° C und einer sanften Brise. Nach einem etwas hektischen Frühstück konnten wir es kaum erwarten, endlich auf ´s Wasser zum zu kommen. Im Hafen von Spodsbjerg wurden die Slipgebühren beim Hafenmeister entrichtet und das Boot zu Wasser gelassen. Die gründliche Wartung zahlte sich nun aus; schon beim ersten Starten schnurrte der Motor und ab ging die Fahrt zu den beim letzten Mal erfolgreichen Fangplätzen, wo wir zum Auftakt unser Glück versuchen wollten. Wir hatten uns eigentlich darauf eingestellt, viel Zeit beim Suchen der Fische verbringen zu müssen aber es ging sofort richtig los. Tatsächlich scheint sich zu bewahrheiten, daß zu jeder Jahreszeit reichlich Dorsche zwischen den Tonnen der Fahrrinnenmarkierungen anzutreffen sind. Trotz starker Drift waren massenhaft Anbisse zu verzeichnen, allerdings vorwiegend in kleineren Formaten. Hier kamen uns die speziell für diese Situation von Henry verordneten Driftpilker zugute, welche vor allem in der Abdriftphase beste Ergebnisse brachten. Wir erbeuteten bis zum späten Nachmittag insgesamt annähernd fünfzig verwertbare Exemplare, die Übrigen wurden schonend zurückgesetzt. Unsere zwei Größten an diesem ersten Tag brachten es auf eine Länge von siebzig Zentimetern. Schöner kann Meeresangeln an der Ostsee kaum sein.
Grundsätzlich hatten wir uns vorab auf ein internes Mindestmaß von 45 cm verständigt. Offiziell liegt dieses lediglich bei 35 cm, was jedoch zumindest wir als deutlich zu gering empfinden. Man kann beim Blick in die Fischkisten mancher Angelkollegen oft nicht nachvollziehen, warum solche Babys abgeschlachtet werden. Es ist doch wirklich schade um den heranwachsenden Fisch und nach dem Filetieren bleibt, wenn man ehrlich ist, kaum etwas Verwertbares übrig. Es wäre sicherlich letztlich im Interesse aller Sportangler zu begrüßen, wenn kleinere Fische stärker als bisher üblich geschont würden. Hierzu kann jeder durch vernünftiges Handeln etwas beitragen.
Der folgende Montag begann ebenfalls sonnig und viel versprechend. Die Drift war merklich zurückgegangen und mit ihr auch unsere Fänge. Auf dem Filetiertisch landeten letztlich gut dreißig Fische über 45 cm, allerdings bis hin zu schon recht stattlichen 80 cm. Aufgrund des sonnigen Wetters hatte Markus kurzerhand auf seinen Schwimmanzug verzichtet. Bei im Tagesverlauf stark zunehmendem Wind gab es auf der Rückfahrt zur Erinnerung an stets passende Kleidung ein erfrischendes Sitzbad.
Der 17.04. brachte leider den schon befürchteten Wetterumschwung mit starker Abkühlung und Windstärken um 4 - 5, Tendenz weiter steigend. Die See war sehr kabbelig und ohne Driftsack wäre das Angeln nicht mehr möglich gewesen. Dennoch bissen die Dorsche wiederum sehr gut und insgesamt vierzig Stück, diesmal allerdings ohne größere Exemplare, füllten unsere Fischbox.
Auch am Mittwoch trat keine Wetterbesserung ein, im Gegenteil. Die Wellen hatten schon im Uferbereich Schaumkronen und weiter draußen wurde es bei Windstärken von 5 - 6 langsam ungemütlich. Matthias ließ sich gegen Mittag durchnässt und genervt am Hafen absetzen, um vom Strand aus den Meerforellen nachzustellen, leider jedoch erfolglos. Es wurden in den Tagen zuvor noch allerhand Forellen gelandet aber mit den steigenden Temperaturen gingen wie so häufig auch die Fänge zurück. Alois und Markus fuhren noch einmal hinaus und wurden kräftig durchgeschüttelt, aber immerhin noch mit zehn hart erkämpften Dorschen belohnt.
Der 19.04. brachte dann mit Windstärken bis 8 das endgültige Aus. Ans Pilken war weder aufgrund des Wellengangs noch der starken Abdrift und Strömung überhaupt noch zu denken. Einige Unermüdliche fuhren dennoch ´raus (die Bootsmiete war ja schließlich bezahlt), kehrten jedoch schon nach kürzester Zeit gefrustet und völlig durchnässt in den Hafen zurück. Wir beherzigten daher die Empfehlung von Ole Dehn aus dem örtlichen Angelladen und versuchten unser Glück beim Schleppen mit mittelgroßen Meerforellenblinkern, Wobblern, Rattlern und Twistern. Rein technisch funktionierte es zumindest in Fahrtrichtung mit dem Wind recht gut, auch wenn wir ohne Biss blieben. Den Fischen war es anscheinend auch zu ungemütlich. Die Rückfahrt gegen den Wind stellte sich bei Schlepptempo allerdings als zu gefährlich heraus, da das Boot in den schon recht heftigen Brechern kaum noch zu kontrollieren war. Als wir bis zu den Waden im Wasser standen, entschieden wir uns für den Abbruch unserer Schleppversuche. Man sollte diese Form der Angelei vielleicht einmal intensiv bei besseren Bedingungen ausprobieren. Um ehrlich zu sein, würden wir dann aber wahrscheinlich eher das aktivere und spannendere Pilken vorziehen.
Laut Wetterbericht sollte der Wind am kommenden, eigentlich planmäßig letzten Angeltag sogar noch weiter zunehmen, so daß wir uns eine weitere Ausfahrt nicht mehr antun wollten. Nach dieser, wie sich nun herausstellte, letzten Ausfahrt beschlossen wir, den Rest des Tages mit Bootspflege, Packen und Ausspannen zu verbringen, um am nächsten Morgen nach dem Frühstück zügig und ohne Hektik die Heimfahrt anzutreten.
Wie vorhergesagt herrschte am Freitag Morgen ein höllischer Wind, so daß wir unsere Entscheidung, einen Tag früher die Heimreise anzutreten, nicht bereuen mussten. Die Rückfahrt verlief dann glücklicherweise ebenso schnell und stressfrei wie die Anreise. Zudem konnten wir uns noch auf das ganze Wochenende zuhause freuen; man sollte halt aus allem das Beste machen.
Erfolgreichste Farbe war auf dieser Tour an allen Tagen mit Abstand ungeschlagen silbern (vermutlich, weil die Heringsschwärme früher als erwartet eingetroffen waren), gefolgt von blau-silbern und gelb-orange-silbern; die verwendeten Gewichte betrugen aufgrund der Driftverhältnisse zwischen 75 - 100 g, wobei auf kleine Zocker bei schwächerer Drift auch nicht besser gefangen wurde. Mit Abstand der beste Pilker bei starken Driftverhältnissen war der 75g blau-silberne von Henri Blaurock, eine wahres Drifttalent.
Es war wieder ein großer Spaß, auch wenn wir dieses Mal etwas Pech mit dem Wetter hatten. Wir freuen uns schon auf unsere nächste Tour, welche uns sicherlich früher oder später wieder nach Langeland führen wird. Falls das Wetter dann wieder so schlecht sein sollte, werden wir einfach ins Inland, z. B. nach Ry, ausweichen, um es an der Gudena auf Hechte zu versuchen.
Nun fiebern wir dem 1.09.07 entgegen, an dem es wieder an die Westküste Norwegens geht.
Ein Petri Heil an alle Sportskameraden!
Matthias, Markus und Alois