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Aufspulen geflochtener Schnüre leicht gemacht

Tips und Trick zum Aufspulen geflochtener Schnur

Angelguiding.at, 09.12.09

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Wie vermeide ich ein rutschen der Schnur am Spulenkern? Wie kann ich die gewünschte Meterzahl auch ohne Längenzähler erreichen? Mit welchen Knoten verbinde ich monofile mit geflochtener Schnur? Wie viele Meter geflochtener Schnur brauche ich zum Spinnfischen? Nachfolgend werde ich auf all diese Fragen genauer eingehen.

Viele von uns standen schon einmal vor dem Problem, die geflochtene Schnur vor dem Aufspulen so mit monofiler Schnur zu unterfüttern, dass die Spule schön bis 2-3mm vor den Rand gefüllt ist. Der Grund, warum man die Geflochtene überhaupt unterfüttern sollte, ist einfach erklärt: Durch die glatte Oberfläche der Spule und der Geflochtenen kann es bei feuchter Schnur und auch so dazu kommen, dass die gesamte Schnur auf dem Spulenkern zu rutschen beginnt. Ein Disaster!

Nun, wir wollen im Normalfall so ca. 120-150m Schnur auf der Rolle haben. Viele Hersteller bieten Spulen mit Schnurlängen von 135m ein schönes Mittel an. Es gibt aber auch größere Schnurlängen zu kaufen, doch dazu später mehr.

Bei fast allen Rollen sind Ersatzspulen dabei, die ich persönlich kaum zum Angeln nutze. Beim Aufspulen der Geflochtenen können diese jedoch extrem hilfreich sein. Ich spule also die gesamten 135m geflochtener Schnur stramm direkt auf den Spulenkern der Ersatzspule auf, danach verbinde ich diese mithilfe eines Jochen-, Albright-, Blut-, oder doppelten Grinnerknotens mit einer 0,35-0,40er Monofilen. Jetzt fülle ich wieder stramm die gesamte Ersatzspule bis ca. 4mm unter den Rand und kappe die Monofile. Jetzt tausche ich die Ersatzspule gegen die, nennen wir sie Hauptspule, aus, befestige die Monofile am Spulenkern der Hauptspule und spule die gesamte Schnur, also die Monofile inkl. der Geflochtenen stramm auf. Bei diesem Zurückspulen habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Schnur noch etwas “aufgeht”, weshalb ich die Ersatzspule nur bis ca. 4mm unter den Spulenrand befüllt habe. Bei der Hauptspule sollten es nun dank dieses “Aufgehens” der Schnur 2-3mm sein. Fertig!

 

 

Solltet ihr nun z.B. Schnurlängen von handelsüblichen 270m gekauft haben, so wollt ihr diese wahrscheinlich 50:50 teilen. Ihr könnt euren Fachhändler bitten, das für euch zu tun, oder ihr kauft euch einen (genauen) Schnurlängenzähler, oder aber ihr rechnet ein wenig herum:

Z.B. eine Shimano Twinpower 4000 Fc hat einen durchschnittlichen Schnureinzug von 76cm pro Kurbelumdrehung. Innen etwas weniger, außen etwas mehr. Ihr wollt 135m Schnur auf den Kern aufspulen. Da ihr euch sehr weit innen an der Spule befindet, rechnen wir mit 70cm pro Kurbelumdrehung, um genug Geflochtene drauf zu kriegen.

Die Rechnung sieht aus, wie folgt: 135m sind 13500cm. Wir rechnen also 13500/70 was 193 Umdrehungen ergibt.

Wir binden also wieder die Geflochtene auf den Spulenkern der Ersatzspule und kurbeln 193 Mal, den Rest kennt ihr ja bereits. Wenn ihr nun eine 270m Schnurlänge gekauft habt, sind beim nächsten Mal Schnuraufspulen noch genau 135m drauf. Perfekt! Solltet ihr eine noch größere Schnurlänge gekauft haben, so müsst ihr halt beim nächsten Mal Schnuraufspulen wieder 193 Mal kurbeln, ganz einfach.

Der durchschnittliche Schnureinzug einer Rolle lässt sich übrigens sehr einfach Googlen bzw. steht im technischen Datenblatt.

Tight lines,
andreas (
www.angelguiding.at)