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hungriger Barsch

Angelreise ins Donaudelta - Rumaenien

Mit dem Hausboot im Donaudelta

WiM, 11.11.08

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Lachsfischen in Kanada, Big Game auf Marlin und CO, einen Heilbutt in Island oder Hechtfischen in Schweden oder Finnland – mit unserer Angelreise ins Donaudelta nach Rumaenien im September 2008 haben wir uns zumindest ein solches Traumziel erfuellt.



Morgenstimmung

VIDEO


 

Wie halt ueblich – je aermer die Gegend desto kleiner ist der Fischbestand an aelteren Fischen.  Diese Tatsache war uns schon vor unserer Abreise klar – konnte uns aber nicht vom Donaudelta abbringen. Sicher – wer gezielt einen grossen Wels fangen will faehrt lieber am Ebro oder Po, fuer einen grossen Hecht ist man natuerlich besser in Schweden, Finnland oder am Bodden aufgehoben – aber das Donaudelta hat darueber hinaus einen ganz besonderen Reiz und Flair.  Nur dort hat man die Gelegenheit am Ende einem der groessten Fluesse in unberuehrter und mit unglaublich vielfaeltiger Flora und Fauna seiner Leidenschaft nachzugehen.

hungriger Barsch

Noch dazu scheint dieses Ziel viel weiter entfernt als es wirklich ist. Einen Flug bei Sky Europe um 75 Euro von Wien nach Bucharest. Dann beginnt vielleicht der muehsamste Teil – die 280 km von Bucharest nach Tulcea dauern noch mal 3- 4 Stunden. Aber nach dem Motto – der Weg ist das Ziel vergeht in der Vorfreude auf das kommende Abenteuer auch diese Zeit wie im Flug.
In Tulcea angekommen kann man sich noch mit Koedern versorgen. Man bekommt dort zwar keine Boilies – Mais, Polenta, Wuermer und Maden kann man jedoch problemlos kaufen. Es gibt natuerlich auch Angelgeschaefte wo das eine oder andere Zubehoer gekauft werden kann.
Unser Hausboot namens Dracula mit Kapitaen (=Koch) und „1. Offizier“ warten schon im Hafen. Schnell alles eingeladen und die Reise kann losgehen.

Hausboot Dracula

Das Delta ist riessengross – d.h. man sollte sich unbedingt einen Plan machen. Das Delta teilt sich in drei Hauptstroeme – im Norden an der Grenze zu der Ukraine befindet sich der Arm Chilia, in der Mitte der Arm Sulina und ganz im Sueden der Arm Sfantu Gheorghe.
Hat man sich einen grossen Waller oder auch Zander zum Ziel gesetzt sollte man sich auf die Arme Chilia oder Sfantu Gheorghe konzentrieren. Man muss jedoch wissen – dort sieht man nur einen Teil des Deltas – das Delta besteht ja neben den Hauptarmen aus unzaehligen Kanaelen und Seen – die man meiner Meinung nach nicht auslassen sollte.
Unserer Reiseroute fuehrte uns zum Beispiel die ersten beiden Tage durch das „richtige Delta“. Vorbei an Pelikanen, Seerosenfeldern uns sonstiger Flora und Fauna kamen wir am dritten Tag im Dorf Chilia Veche an wo wir uns einen fixen Standplatz suchten.  Ein Ausflug in das Dorf sollte man sich in keinem Fall entgehen lassen – Zeitreise!

Pferde statt Autos

 

Donau ist die Grenze zur Ukraine

Anglerisch lohnt es sich mehrere Tage am gleichen Platz zu bleiben – man kann sich gute Platze suchen, anfuettern und gezielt beangeln. Wer sich im Donaudelta ein „leichtes Spiel“ erwartet koennte auch enttaeuscht werden. Es ist zwar kein grosses Problem kleine Karpfen, Karauschen oder Welse zu fangen - aber Fische groesser 3kg muss man schon suchen!
In den ersten Tagen konnten wir einige kleinere Karpfen , Rapfen und unzaehlige kleine Welse fangen – die grossen Fische liessen aber auf sich warten.
 
 
Fuer grosse Welse ist das Driften sicher die beste Methode – Leider konnten wir einen schoenen Biss nicht verwerten – aber auch ohne Fangerfolg – gehoert diese Art zu Angeln zu meinen absoluten Favourites! Nur das Schlagen des Wallerholzes unterbricht die absolute Ruhe in der man sich langsam durch die unberuehrte Natuer treiben laesst und dabei am Echolot die „Unterwasserwelt“ mitverfolgt – wirklich ein Traum!


Wer suchet der findet - dieser Spruch bewahrheitete siche bei unserer Reise voll und ganz. Dank unseres „Zanderpapstes“ Reika konnten wir einen Platz ausfindig machen der jedes Anglerherz hoeherschlagen laesst. Direkt am Hauptstrom in 4-5 Metern tiefe fanden wir ein Plateu das durch eine Kehrtstroemung das Angeln mit einem 15g Blei zuliess! Dort konnten wir in drei Tagen 13 Zander biss 70 cm mit toten Lauben als Koeder ueberlisten. 

 

HW mit 68cm Zander

Das beeindruckte auch unsere Rumaenischen Anglernachbarn die gezielt aber leider nicht recht erfolgreich auf Karpfen angelten. „Letztes Jahr konnten wir um diese Zeit hier viele und auch grosse Karpfen fangen – heuer nichts!“.  Diese Eigenart wurde uns auch durch unseren Kapitaen bestaetigt : „ Ein Jahr faengst du viele Hecht – im naechsten Jahr ganz wenige“.  Dieses Phaenomen haengt wahrscheinlich mit dem Futterangebot zusammen – so wirklich konnte uns das jedoch auch keiner erklaeren.
 

Zusammengefasst konnten wir bei „Kaiserwetter“ wirklich eine wunderschoene Woche im Donaudelta verbringen.  Das Hausboot war gross genug fuer 6 Personen. Das Essen war vorzueglich und das Abenteuer „Spanferkel“ auch was ganz besonderes. Alle Leute waren freunlich und zuvorkommend. Ich kann somit das Donaudelta fuer alle abenteuerlustigen Angler 100% empfehlen!


Fruehstueck

Das grosse wirtschaftliche Wachstum und der damit steigende Wolhstand in Rumaenien  laesst hoffen, dass die Fischerei im Delta in den naechsten Jahren weiter so gut reguliert und kontrolliert wird. Dann wird das Delta auch hinsichtlich der Fischgroessen bald eines der besten  Angelziele in Europa werden.
Einer der vielen Seen

Unsere Reise wurde von www.fischerreisen.at organisiert. Auf dieser Homepage findet ihr auch noch weitere Informationen wie Preise, usw.
Wir moechten uns an dieser Stelle noch fuer das hervorragende Service von Viorel (Eigentuemer des Bootes) bedanken.  Nach dem Motto „It is possible!“ erfuellte er uns wirklich jeden Wunsch!
Viroel 

WiM