da ich momentan scheinbar groß "Dauerhechtschneider" auf meiner Stirn stehen habe, versuchte ich mich einfach mal wieder an anderen Zielfischen wie Döbel, Barsch und Forelle, die Salmo-Hornets sollten es richten und mich etwas aufbauen.
Also eine Fließstrecke unterhalb eines Lahnwehres angefahren und schnell in die Wathosen gestiegen. Damit auch ja nichts schief geht, kam anstelle der dünnen Gefochtenen noch eine 020er Mono zum Einsatz, denn die Lahn ist derzeitig niedrig und recht klar. Selbstverständlich kam aber zwischen Mono und Köder wie immer ein dünnes Stahlvorfach, man weiß ja nie... :wink:
Kaum hatte ich die ersten Würfe gemacht, grollte es bedrohlich hinter mir vom Himmel, ein fettes Gewitter im Anmarsch.
Also schnell raus aus dem Wasser und ab ins Auto, die Sache aussitzen.
Nachdem das Gewitter abgezogen war, ging es sofort wieder die paar Meter ans Wasser und ran an die Döbel.
Doch die erste halbe Stunde tat sich reichlich wenig, genau genommen gar nix. Also verschiedene Hornet-Dekors ausprobiert und irgendwann schien ich das richtige gefunden zu haben, denn plötzlich war die Rute mächtig krumm.
Nach ordentlichem Drill inkl. dem misslungenen Versuch, einige Unterwasserdrillbilder zu schießen (waren total undeutlich, fast nichts zu erkennen), konnte ich schließlich einen gut 50er Döbel landen.
Der Hornet war vollkommen inhaliert...
Danach gab es wieder eine Flaute und ich watete langsam stromauf, direkt unter das Wehr.
Dabei kam ich an einem Schwanennest vorbei, Mama Schwan fauchte etwas, blieb aber ansonsten friedlich...
Unterm Wehr gelang es mir schließlich, mehrere kleinere Döbel und 3 kleine Bachforellen zu verhaften, hier die größte der Bafos...
Das nächste Gewitter war im Anmarsch und ich suchte Schutz unter dem Dach einer Rechenanlage eines Kleinkraftwerkes. Das Gewitter zog schnell wieder ab und ich fischte mich nun unter dem Wehr zur anderen Seite hin und hatte plötzlich ne gute 40er Bachforelle im Drill, die sich leider losschlagen konnte.
Egal, hier steht der Fisch, also weiter im Programm.
Der nächste Döbel ließ nicht lange auf sich warten...
...und schließlich kurz vor dem anderen Ufer ein äußerst spektakulärer Biss, direkt nach dem Auftreffen des Hornet auf der Wasseroberfläche. Ein richtig fetter Döbel sprang in voller Länge aus dem Wasser und schon war die Rute krumm. Im Drill wurde der Dickdöbel bis vor meine Füße von einem etwa gleichgroßen Döbel begleitet, ich dachte immer, nur Barsche wären futterneidisch…?
Schließlich konnte ich den Döbel sicher mit der Hand landen, da musste ich sogar mal das Maßband anlegen, welches stolze 62 cm anzeigte!
Warum auch immer, die Digicam streikte in diesem Moment und ließ sich partout nicht anschalten. Also ließ ich den Dickkopf schweren Herzens ohne Bild wieder schwimmen.
Nachdem ich den Akku einmal herausgenommen hatte und wieder einsetzte, lief das doofe Ding dann wieder... ?
Das nächste Gewitter zwang mich dann wieder zu einer Pause, die ungefähr 3 Zigarettenlängen dauerte. Der erste Wurf danach brachte dann noch diesen gut 40er Döbel...
und ich fischte mich langsam auf dieser Seite wieder in Richtung Auto zurück. Unter einem Busch konnte ich dann diese gepunktete Schönheit überlisten, die demnächst meinen Räucherofen schmücken wird.
Nur wenige Meter weiter hatte ich die nächste größere Bachforelle im Drill, doch leider stieg auch diese wieder aus.
Dann sollte sich bis zum Auto rein gar nichts mehr tun und ich stieg aus meiner Wathose. Einer Eingebung folgend, schnappte ich mir dann die schwere Skelli und eine Wobblerbox und lief nochmals stromauf über das Wehr.
Meine Wahl fiel auf einen flach laufenden Fatso-Crank und der erste Wurf oberhalb ging quer zur Wehrkrone und lief direkt an den dortigen Seerosen lang. Direkt an der Seerosenkante gab es einen mordsmäßigen Schwall und Ruck in der Rute, doch der Anschlag ging ins Leere. Nach einem deftigen Kraftausdruck nochmals die gleiche Bahn geworfen und zügig eingekurbelt. Genau an der gleichen Stelle wie zuvor erfolgte prompt die 2. Attacke auf den Fatso und dieses Mal saß der Anschlag.
Nach heftigem Drill, in dem der Hecht beinahe über die Wehrkrone marschiert wäre, konnte ich diesen schließlich sicher mittels Kiemengriff landen und auch der letzte Frust war wie weggeblasen.
Das nächste Grollen im Hintergrund ließ mich nun eiligst den Heimweg antreten, aber Schneider sehen anders aus... *g*
Liebe Grüsse,
euer Lahnfischer